15 Dinge die du beim Fasten umbedingt vermeiden solltest

Hast du schon einmal gefastet? Als ich vor einigen Jahren das erste Mal komplett auf Nahrung verzichtet habe, wurde mir bewusst, wie hart eine solche Fastenperiode sein kann. Ich habe daraus ein paar Dinge gelernt, die ich dir heute mitgeben will. Hältst du dich daran, dann kann Fasten zu einem positiven Erlebnis werden, dass du immer wieder gerne wiederholst.

Bei meinem ersten Live Vortrag zum Thema „Gewichtsmanagement“ fragte ich die Teilnehmer, wer mir etwas zum Thema Fasten sagen könnte. Nach einer kurzen Denkpause meldete sich ein junger Teilnehmer und sagte mir, dass er das schon mal gemacht habe. Er habe auf Süßigkeiten und Alkohol verzichtet aber so sonderlich viel hätte ihm das nicht gebracht.

Das Fasten etwas mehr als nur der Verzicht auf Süßes und Alkohol ist, habe ich dir ja bereits im letzten Artikel „10 Gründe warum du regelmäßig fasten solltest“ erklärt und solltest du das noch nicht gelesen habe, würde ich dir empfehlen einfach mal zurück zu gehen und den Artikel schnell zu lesen.

Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die nach dem Fasten alles andere als zufrieden sind mit ihrer ersten Fastenerfahrung.

Nach einem kurzen Gespräch kommen meist die Gründe dafür an die Oberfläche.

Diese 15 häufigsten Dinge, habe ich dir einmal zusammengefasst und bin mir sicher, dass sie dir nach der Lektüre nicht mehr passieren.

Zu wenig trinken

Während der Fastenzeit ist feste Nahrung in jedweder Form verboten und daher musst du auch umso mehr trinken.

Damit verhinderst du eine Dehydration deines Körpers und vertreibst ganz nebenbei auch noch den bohrenden Hunger, der dich in den ersten 72 Stunden immer wieder heimsucht.

Wasser hilft dir außerdem das Fett aus den Zellen zu spülen und den Körper zu entschlacken und das ist ja das Ziel einer Fastenkur.

Fruchtsäfte trinken / auch nicht verdünnt

Fruchtsäfte enthalten jede Menge konzentrierten Zucker, der den Blutzuckerspiegel nach oben treibt und somit immer wieder Hunger verursacht.

Die vielen Kalorien stehen deiner Gewichtsabnahme zusätzlich im Weg, so dass es keinen Sinn macht auf Fruchtsäfte zurück zu greifen.

Wer beim Fasten nicht nur Brühe zu sich nehmen will, kann 1 x am Tag 125 ml Gemüsesaft mit 125 ml Wasser verdünnt trinken.

Keine Einläufe machen

Ja ich weiß, der erste Einlauf ist immer unangenehm und es kostet einige Überwindung sich einen langen Schlauch einzuführen und 1 Liter Flüssigkeit einlaufen zu lassen, nur um dann 5 Minuten später auf die Toilette zu rennen und alles wieder los zu werden.

Aber nach jedem Einlauf fühlt man sich erleichtert und hat keinen Hunger mehr.

Der Darm wird gereinigt und entlastet. Er bewegt sich irgendwann nicht mehr und der Hunger ist wie weggeblasen. Also solltest du auf Einläufe keinesfalls verzichten.

Nicht abführen

Bei einer „echten“ Fastenkur ist das Abführen, wie auch immer du das bewerkstelligst, unerlässlich. Du kannst zwar einfach aufhören zu essen, solltest dich aber auf eine sehr sehr harte und unangenehme Zeit vorbereiten.

Daher gilt bei jeder gut geplanten Fastenwoche, am ersten Tag wird eingeleitet und am morgen des 2. Tages wird abgeführt.

Danach schaltet der Darm von Aufnahme auf Ausscheidung um und der Hunger bleibt aus.

Feste Nahrung zu dir nehmen /sündigen

Der 2. und der 3. Tag sind erfahrungsgemäß die Schlimmsten. Der Körper kämpft um die letzten Kohlenhydrat-Reserven und steht kurz davor in die ernährungsbedingte Ketose zu fallen. Jetzt ist der Hunger wirklich übel und deshalb musst du in dieser Phase auch besonders stark sein.

Lässt du dich jetzt zu einer klitzekleinen Kleinigkeit „fester Nahrung“ verführen, wirst du u.U. fiese Bauchschmerzen bekommen aber mit ziemlicher Sicherheit wieder zurück auf LOS katapultiert.

Also halt’ durch und lass’ dich nicht verführen. Tipp: Vor dem Fasten alle „verbotenen“ Nahrungsmittel, soweit möglich, verbrauchen.

Dich übernehmen

Wenn du schon einmal gefastet hast, dann weißt du ja, dass sich nach 5 Tagen eine tiefe Zufriedenheit breit macht und der Hunger wie weg geblasen ist. Das Fasten geht leicht von der Hand und die Kilos purzeln.

Lass’ dich davon nicht mitreißen und beschränke deine 1. Fastenwoche auf 5 Fastentage und deine 2. Fastenwoche auf 7 Tage.

Vermeide Stress und körperliche Arbeit, denn dafür braucht dein Körper Energie, die dein Körper während der Fastenzeit nicht schnell genug bereitstellen kann.

Dir keine Ruhe gönnen

Fastenzeit ist auch Ruhezeit. Du solltest nur dann fasten, wenn du keine super eiligen Termine oder eine Dienstreise geplant hast.

Während der Fastenwoche darfst du mehr schlafen und dich auf solche Aktivitäten beschränken, die deinen Geist nicht extrem herausfordern.

Computer spielen und Fernsehen solltest du in dieser Zeit nicht. Nimm dir lieber ein gutes Buch zur Hand und leg dich auf die Couch.

Auf Aktivitäten wie Sport verzichten

Du magst es nicht glauben aber nicht essen bedeutet nicht, dass man keinen Sport mehr treiben darf. Ganz im Gegenteil!

Durch sportliche Aktivitäten wie Laufen, Fahrrad fahren oder Schwimmen kannst du die Fettverbrennung zusätzlich ankurbeln und den Muskelabbau während der Fastenzeit stark reduzieren.

Ich empfehle solche Sportarten, bei der du dich im aeroben Bereich bewegst und keine schnelle Energie brauchst.

Nur noch rumliegen

Ja in den ersten beiden Tagen mag man sich nicht mehr wirklich gerne bewegen und man hat das Gefühl, dass jede Treppenstufe eine Bergtour ist.

Daher ist es besonders wichtig sich täglich min. 30 Minuten zu bewegen und den Stoffwechsel dadurch auf Trab zu halten.

Lass’ dich auf keinen Fall runterziehen und versuche an möglichst vielen Aktivitäten teilzunehmen. Das hält dich in Schwung und lenkt dich vom Essen ab.

Nur noch Wasser trinken

Ein reine Wasserkur ist in meinen Augen nicht zu empfehlen und nicht wirklich gesund. Du nimmst dadurch keine Nährstoffe und keine Energie mehr auf. Das kann nach einigen Tagen u.U. Schon zu einer Nährstoffunterversorgung führen. Wenn du es dennoch versuchen willst, solltest du vorher dringend mit einem fasterfahrenen Arzt sprechen oder dich in eine Fastenklinik begeben. Ich empfehle jedoch das Fastenprogramm von Dr. Hellmuth Lützner.

Keine Entlastung machen

Von heute auf morgen mit dem Essen aufzuhören ist der denkbar schlechteste Weg. Manch einer denkt, er kann damit noch schneller abnehmen.

Ich empfehle dir jedoch dringend mit der Entlastung zu beginnen und deinem Körper damit zu zeigen, dass es bald weniger bzw. keine feste Nahrung mehr gibt.

Wenn du willst, darfst du am Entlastungstag schon gänzlich auf Kohlenhydrate verzichten. Das beschleunigt die Ketose auf jeden Fall und mindert den fiesen Hunger der ersten Tage spürbar.

Zu viele KH während der Entlastung oder den Aufbautagen

In den meisten Fastenprogrammen sind Kohlenhydrate während der Entlastung und an den Aufbautagen erlaubt. Hier sind sogar umstrittene Quellen wie Nudeln, Reis oder Brot nicht unbedingt tabu.

Ich bin allerdings der Meinung, dass du an diesen Tagen die Aufnahme von Kohlenhydraten auf natürliche Quellen wie Gemüse beschränken solltest. An den Aufbautagen darfst du auch gerne etwas Obst mit einbauen, vermeide aber industrielle Kohlenhydrate aus Reis, Nudeln und Brot.

Du wirst dadurch schneller in die Ketose gelangen und nach dem Fasten, wenn sich dein Darm wieder füllt, deutliche weniger zunehmen. Darüber hinaus fällt dir der Umstieg auf eine kohlenhydratarme Ernährung viel leichter.

Vor dem Fasten alle Grenzen überschreiten / Fresstag

Lass’ uns noch mal schnell zu Burger King fahren, denn ab morgen gibt’s ja nichts mehr! Es gibt nicht wenige Menschen, die sich vor dem Fasten noch mal was gönnen, als wenn danach das Leben zu Ende wäre.

Bitte tu’ das nicht. Du stopfst dich mit unnötigen Kalorien voll und stehst zu Beginn deiner Fastenwoche nicht auf der Pole Position, sondern in der letzten Reihe.

Warum also unnötig das Leben schwer machen. Es gibt ein Leben nach dem Fasten, keine Sorge!

Nach dem Fasten alle Grenzen überschreiten

Das gleiche gilt natürlich auch für die Zeit danach. Wer am 1. Aufbautag ins Steakhaus fährt und sich das 380 g RibEye Steak mit Kräuterbutter, Kartoffelecken mit Sauerrahm und grünen Bohnen bestellt, der landet im besten Fall auf der Toilette und im schlimmsten Fall in der Notaufnahme.

Dein Darm hat 5 Tage lang nichts gemacht. Die meisten Verdauungssäfte sind verschwunden bzw. in nur unzureichender Menge vorhanden.

Wenn du jetzt nicht langsam und gemächlich anfängst ihn wieder an feste Nahrung zu gewöhnen, wirst du ihn überlasten und mit Magenkrämpfen bestraft.

Zu wenig Aufbautage

Jetzt darfst du endlich wieder essen aber sei behutsam und gewöhne deinen Darm langsam wieder an feste Nahrung.

Sei sparsam mit fett- und eiweißreicher Nahrung, denn die notwendigen Verdauungssekrete müssen sich erst wieder bilden.

Die Aufbautage sind optimal, um sich über die Zeit danach Gedanken zu machen. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt mit einer neuen und gesünderen Lebensweise zu beginnen.

Fazit

Fasten kann dein Leben verändern. Du lernst deinen Körper von einer neuen Seite kennen und erlebst wie er sich von innen heraus, von deinen Fettreserven, ernährt.

Wenn du die oben genannten Punkte beachtest, dann wird Fasten für dich eine tolle Erfahrung bei der du nebenbei ein paar Kilo Fett verlierst und den ersten Schritt zu einer gesünderen Ernährung machst.

Ich wünsche dir eine positive und erholsame Fastenwoche

Zum Abschluss habe ich 3 Fragen für dich:

1.) Was erwartest du von einer Fastenkur?

2.) Willst du deine Ernährung grundlegend und dauerhaft verändern?

3.) Wie soll dein Leben „danach“ aussehen?

Bis zum nächsten Mal und bleib‘ gesund!

Dein
Sascha Röhler

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