Macht eine Low Carb Diät überhaupt Sinn?

Meine Abnehmgeschichte begann im Jahr 2004. Damals stieß ich auf ein Buch von Dr. Nicolai Worm mit dem Titel: „Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller! Mit Steinzeitdiät aus der Wohlstandsfalle“, das ich allerdings nur anlas und dann aus welchem Grund auch immer wieder beiseite legte. Der Druck abzunehmen, war zu der Zeit anscheinend noch nicht groß genug, denn es dauerte satte 6 Jahre, bis ich das Buch erneut in die Hand nahm und diesmal auch verschlang. Bis dahin war mir nicht wirklich bewusst gewesen, welchen Einfluss Kohlenhydrate in der heutigen Ernährung haben und wie sehr sie meine Gesundheit und vor allem meine Figur beeinflussen.

Also kaufte ich mir zwei weitere Bücher von Nicolai Worm, in denen er seine Ernährungsmethode „LOGI“ „Anzeige“ vorstellte und passend dazu gleich jede Menge Rezepte zum Ausprobieren. Ich war auf Anhieb begeistert und konnte mit dieser Methode anfangs auch ganz gut abnehmen.

Der Verzicht hielt sich in Grenzen, denn die Anzahl an Kohlenhydraten wird hier nur auf 100 – 150 g pro Tag reduziert. Das ist zwar bereits eine Reduktion um üppige 60%, denn der Normalbürger verzehrt durchschnittlich 300 – 350 g Kohlenhydrate am Tag, aber für mich war das alles nicht so dramatisch. Ich ließ meist die typischen Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln, Reis und Nudeln weg, aß deutlich weniger Brot und nur noch 1 x pro Woche Süßigkeiten.

Leider hielt sich dadurch auch die Gewichtsabnahme in Grenzen, denn ohne zusätzliche Bewegung war nach 5 Kg einfach nichts mehr zu machen. So geriet das ganze Projekt erneut ins Wanken und ich nahm langsam aber sicher wieder zu. Ich blieb zwar bei einer kohlenhydratreduzierten Ernährung, nahm es aber nicht ganz so ernst und sündigte daher auch regelmäßig. Vor allem Bier, Chips und Schokolade sowie das sonntägliche Brötchenmassaker führten langsam aber sicher zurück in die Fettleibigkeit.

Das Problem von Low Carb Diäten

Die meisten Low Carb Diäten und Ernährungsformen propagieren eine konsequente Reduktion der Kohlenhydrate ohne dabei deren Herkunft zu unterscheiden und genau hier liegt eins der Probleme. Nehmen wir z.B. Die Atkins Bewegung, die ja zweifelsfrei enorme Erfolge mit einer strikt kohlenhydratreduzierten Ernährung feiern konnte. Dennoch sind viele wieder davon abgekommen, nachdem sie plötzlich wieder zunahmen.

Zucker ist sicherlich ein weiterer Teil des Problems und hier sind Low Carb Diäten absolut sinnvoll. Egal welchen Namen wir der Diät geben, die Reduktion der Kohlenhydrate beginnt immer beim Zucker. Soweit sind wir heute zum Glück schon gekommen, dass wir die bittere Wahrheit über den Zucker „Anzeige“ kennen und wissen, dass er uns dick und langfristig auch sehr krank macht.

Dennoch ist es wenig sinnvoll, wie bei der Atkins Diät, einfach alle Kohlenhydrate weg zu lassen oder zumindest einen ganz großen Teil davon. Das führt sicherlich zu ordentlich Gewichtsverlust, vor Allem bei Menschen, die sich von reichlich zuckrigen Lebensmitteln ernähren. Es löst aber nicht das grundlegende Problem der Fettleibigkeit.

Zu einseitig

Hätte ich nicht selbst jahrelang versucht mit Low Carb abzunehmen, würde ich es vermutlich nicht glauben aber es ist ganz oft sehr einseitig. Zumindest fühlt es sich für Abnehmwillige so an, denn bisher haben viele nur Reduktionsdiäten ausprobiert und dabei mussten sie primär Kalorien zählen und durften weniger essen als vorher. Natürlich sind dabei auch gewissen Lebensmittel, vor Allem solche die viel Zucker enthalten, tabu aber alles Andere ist in der Regel erlaubt.

Und nun sollen sie sich möglichst, fett- und eiweißbetont ernähren und Kohlenhydrate stark reduzieren. Auf einmal sind Brot, Brötchen, Nudeln, Obst und stärkereiche Gemüsesorten tabu, denn die enthalten ja bekanntlich viele Kohlenhydrate. Nicht selten entsteht dabei der Eindruck, jetzt nichts mehr essen zu dürfen. Und genau das ist auch der Grund, warum viele Menschen, klassische Low Carb Diäten nicht ewig durchhalten.

Zu schwierig

Auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung, denn wer sich nicht richtig gut auskennt, der greift oft zu den falschen Lebensmitteln. Daher würde ich jedem Low Carb Anfänger heute immer zu einer App raten, die einem spontan verrät, wie viele Kohlenhydrate tatsächlich in einem Lebensmittel stecken.

Sonst beginnt eine Odyssee durch den lokalen Supermarkt, auf der Suche nach möglichst kohlenhydratarmen Speisen. Immer den Blick auf die Verpackung gerichtet und auf der Suche nach dem begehrten Wert hinter dem Wörtchen „Kohlenhydrate“. Oder wüsstest du spontan wie viele Kohlenhydrate 100 g Cashewnüsse haben?

Spätestens wenn bei jeder Mahlzeit die Kohlenhydrate gezählt werden müssen, um bloß nicht wieder drüber zu liegen, ist die Low Carb Diät für mich zum Scheitern verurteilt und hat keinerlei positiven Effekt mehr. Ja klar, kannst du immer alles nach Rezept zubereiten aber wo bleibt denn da bitte die Kreativität und Lust was Eigenes zu kochen?

Zu wenig Nährstoffe

Da es nicht die Eine Low Carb Diät gibt, kann man sie auch nicht alle pauschal über einen Kamm scheren. Allerdings verzichten viele Low Carb Diäten auf bunte Obst und Gemüsesorten, da diese deutlich mehr Kohlenhydrate enthalten als grüne Sorten und Salat. Der Urvater der Low Carb Ernährung Dr. Atkins sah es sogar noch etwas krasser und empfahl ausnahmslos auf Obst und Gemüse zu verzichten auch wenn die neue Atkinsdiät schon wieder ein Stück davon abgerückt ist.

Dies führt aber sehr schnell zu einer sehr einseitigen und nährstoffarmen Ernährung mit viel Fett und Protein. Mein Vater kann davon ein Liedchen singen, denn er hat in den frühen 90igern den Selbsttest gewagt und die Atkinsdiät ausprobiert. Er erzählte mir, dass er die ganze Zeit nur, Wurst, Bacon, Frikadellen und Spiegeleier gegessen habe und verrückterweise trotzdem abgenommen hat.

Geht das ein Leben lang gut? Ich denke nicht.

Zu wenige Ballaststoffe

Wer weniger Kohlenhydrate isst, der nimmt natürlich auch weniger Ballaststoffe auf, denn diese befinden sich zu großen Teilen in den Pflanzenfasern. Das ließe sich durchaus noch durch grüne Salate sowie einige kohlenhydratarme Gemüsesorten kompensieren. Jedoch wünschen wir uns ja alle eine buntes und vielfältiges Mikrobiom, was bei einer so eingeschränkten Ballaststoffzufuhr kaum zu schaffen ist.

Gerade in der ketogenen Ernährung, der Atkinsdiät sowie der LCHF Kost, verzichten die Menschen oft auf alle möglichen Kohlenhydrate. Streng nach dem Motto: „Je weniger Kohlenhydrate ich esse, desto mehr nehme ich ab.“ Das wäre aber gar nicht nötig, denn auch bei nur geringer Kohlenhydratzufuhr können ausreichend Ballaststoffe zugeführt werden. In der ketogenen Ernährung kann dies z.B. über einen Re-Feeding Tag erzielt werden.

Zu viel Salz

Das wir in der heutigen Zeit zu viel Salz aufnehmen ist ein Mythos. Wir nehmen einfach zu viel schlechtes Salz auf, z.B. über den Konsum von Fertiggerichten, Backwaren, Fastfood, Snacks und Saucen. Auf der anderen Seite verwenden wir billige Salze, die meist mit unsinnigen Zusätzen wie Fluoriden und Jod versehen wurden. Was das Ganze jedoch zu einem großen Problem macht, ist die viel zu geringe Wasserzufuhr, denn Wasser und Salz stellen eine gemeinsame Balance her und steuern auf diese Weise auch den Blutdruck. Ein Salzüberschuss begünstigt folglich einen hohen Blutdruck und ein Wasserüberschuss (das kommt jedoch beim Normalbürger nie vor) bewirkt das Gegenteil.

Außer der fleischreichen Atkinsdiät, sind Low Carb Diäten i.d.R. Nicht salzreicher als die klassische Mischkost und auch nur dann, wenn die Personen zu salzhaltigen Wurstwaren greifen. Dennoch führt der immer größere Zeitmangel und die Unlust zum Kochen oft dazu, das wir im Alltag zu sehr salzigen Lebensmitteln greifen. Generell gilt: Je mehr Wurst-, und Räucherware auf dem Speiseplan steht, desto mehr Salz wird aufgenommen und muss entsprechend ausgeglichen werden.

Zu viele Milchprodukte

Ich habe ja so ziemlich jede Form der Low Carb Ernährung ausprobiert. Auch wenn Paleo ganz klar nicht dazu gehört, denn hier werden die richtigen Kohlenhydrate gegessen und die aus den verarbeiteten Quellen weg gelassen. Die meisten von ihnen setzen auf Milchprodukte aller Art, um einerseits Fett auf den Speiseplan zu bringen und anderseits mehr Vielfalt zu gewährleisten.

Leider ist die meiste im Handel erhältliche Milch weder nährstoffreich noch gesundheitsförderlich. Die Tiere werden in den meisten Fällen nicht artgerecht gehalten, dafür aber mit Medikamenten behandelt und mit speziellem Kraftfutter gemästet. Speziell die Turbokühe, sollen nur viel aber nicht unbedingt gute Milch geben.

Da viele Menschen die Milchprodukte aber nicht beim Biohof kaufen, sondern bei Penny, ist davon auszugehen, dass hiermit auch viele negative Stoffe in den Körper gelangen. Darüber hinaus ist Milch auch keine artgerechte Nahrung für den Homo Sapiens. Sie sollte, wenn überhaupt, sehr bewusst konsumiert werden und dann möglichst nur aus sehr guten Quellen. Flüssige Milch hingegen ist in meinen Augen kein geeignetes Nahrungsmittel

Fazit

Der Hauptgrund den Menschen nennen, wenn sie gefragt werden, warum sie eine Low Carb Ernährung verfolgen, ist der vermeintlich schnelle Abnehmerfolg. Und ich persönlich kann dem nur zustimmen, denn das ist in der Tat einer der ganz großen positiven Effekte der Low Carb Ernährung.

Dennoch bin ich kein Fan davon und eigentlich auch nicht von der dogmatischen Einhaltung irgendeiner Diät oder Ernährungsweise. Das ist einer der Gründe, warum ich mich dazu entschieden habe, Paleo anders zu leben wie bisher. Viel zu oft werden wir durch Ernährung in ein enges Korsett gesteckt und dürfen dies und das nicht mehr essen, obwohl es doch jahrzehntelang Teil unseres Lebens war und es uns damit gut ging.

Egal ob Keto, LCHF, Slow Carb, Low Carb oder Paleo. All diese Ernährungsformen reduzieren die Kohlenhydrate sehr stark oder schränken sie irgendwie ein. Damit haben viele Menschen Probleme, denn sie verlieren den Überblick und wissen nicht mehr, was sie jetzt noch essen können und was nicht. Hinzu kommt, dass vor allem eine ketogene Ernährung kaum ein Leben lang durchführbar ist. Das gesellschaftliche Zusammenleben ist damit kaum vereinbar. Wer kann und möchte schon bei jedem Abendessen oder Treffen mit Freunden auf ein Glas Wein oder ein Stück Kuchen verzichten?

Für mich ist Ernährung in erster Linie Genuss und dann achte ich ganz automatisch auf Natürlichkeit, Vielfältigkeit, Ursprünglichkeit und Regionalität.

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